Jedes Kind weiß heute, dass Rauchen die Gesundheit gefährdet. Es sind aber nicht nur die Raucher, die davon betroffen sind. Rauchen Eltern, dann hat das dramatische Auswirkungen auf die Kinder. Selbst wenn man am Balkon raucht trägt man einen Cocktail aus Giftstoffen in Haaren und Kleidung in die Wohnräume. Das Rauchen in öffentlichen Bereichen ist heute fast vollständig verschwunden. Nicht zu Rauchen fällt vielen Menschen aber sehr schwer. Süchtig nach Nikotin gelingt es nicht, sich von der Gewohnheit zu lösen. Vaporizer sind daher für viele Raucher, die das ändern wollen, eine echte Alternative.
Wo Rauch ist, da ist auch Feuer
Wer schon einmal beobachtet hat, was jemand, der an einem Vaporizer saugt, anschließend ausamtet, bekommt schnell den Eindruck, dass hier wenig Verbesserung zur Zigarette ersichtlich ist. Tatsächlich werden beeindruckende Wolken ausgeblasen. Der Unterschied zur Zigarette ist aber sehr groß. Tabak wird in der Zigarette verbrannt. Dabei entstehen neben dem freigesetzten Nikotin, das mit dem Rauch aufgenommen wird, auch etliche andere Stoffe. Insgesamt sind es rund 4.800 chemische Substanzen, die mit jedem Zug aufgenommen werden. Bei 90 davon ist die krebserregende Wirkung nachgewiesen, oder sehr wahrscheinlich. 250 der Substanzen, die im Zigarettenrauch aufgenommen werden, sind giftig, oder gesundheitsschädlich. Beim Vaporizer ist das ganz anders.
Rauch und Dampf
Wird beim Rauchen tatsächlich Rauch, also das Ergebnis einer Verbrennung erreicht, so erzeugt ein Vaporizer Dampf. Dabei wird eine aromatisierte Flüssigkeit, das sogenannte Liquid, über einer heißen Drahtspirale, die Heizwendel, verdampft. Der so entstandene Dampf entspricht in etwa dem, was in Diskotheken, oder bei Konzerten für den Rauch auf Tanzfläche, oder Bühne zum Einsatz kommt. Die Inhaltsstoffe der Liquids sind grundsätzlich nicht bedenklich. Zusätzlich zu den Trägerstoffen finden sich auch noch Aromen in den E-Liquids. Spezielle Shops, wie etwa Liquid Paradise bieten nicht nur gebrauchsfertige Liquids mit und ohne Nikotin an, sondern auch die einzelnen Komponenten. So kann man selbst Liquids mischen.
Was steckt im E-Liquid?
E-Liquids, also die Flüssigkeit, die im Vaporizer verdampft wird, besteht aus folgenden Inhaltsstoffen:
- Glycerin
- Propylenglykol
- Wasser
- Aromen
- evtl. Nikotin
Trägerstoffe Glycerin, Propylenglykol und Wasser
Die Trägerflüssigkeit, in der die Aromen gelöst werden, besteht aus drei Bestandteilen. Auch wenn die Bezeichnungen chemisch klingen, sind Glycerin und Propylenglykol in vielen Produkten enthalten, die wir täglich verwenden. Cremes und Zahnpasten enthalten beispielsweise diese Stoffe. Glycerin ist ein Zuckeralkohol, der unter der Nummer E422 in der EU in Lebensmitteln zugelassen ist. Es gibt auch keine empfohlene Höchstmenge. Man kann Glycerin also unbedenklich zu sich nehmen. Auch Propylenglykol wird mit der Nummer E1520 als Lebensmittelzusatz eingesetzt und auch bei Medikamenten als Trägermittel verwendet. Vereinzelt gibt es allergische Reaktionen auf Propylenglykol. Die ECHA (Europäische Chemikalienagentur) hat Hinweise auf Augen- und Rachenreizungen überprüft und ist nach einer Prüfung durch das Risikobewertungskomitee zu dem Schluss gekommen, dass es zu keiner Einstufung kommt.
Rauchen ist ungesund
Natürlich ist es nicht zu empfehlen, eine E-Zigarette zu rauchen. Einzelne Studien zeigen immer wieder, dass es durchaus auch dann zu negativen Effekten, wie einer Steigerung des Blutdrucks kommt, wenn man nikotinhaltige E-Liquids im Vaporizer konsumiert. Gegner verweisen darauf, dass es aktuell noch keine Langzeitstudien zu den Folgen des Dampfens gibt. Dabei gibt es aktuell aber noch ein anderes Problem. Viele Raucher steigen auf Vaporizer um. Aus aktueller Sicht ist das auf jeden Fall eine kluge Entscheidung. Die gesundheitlichen Risiken des Zigarettenrauchs sind unzweifelhaft nachgewiesen, während die Risiken beim Dampfen deutlich geringer und meist nicht eindeutig nachgewiesen sind. Allerdings erschwert dieser Umstieg auch die Erstellung von aussagekräftigen Studien.
Jugendsünden
Tatsächlich schädigt der Zigarettenrauch die Atemwege nachhaltig. Viele der Benutzer der Vaporizer waren jahrelang Zigarettenraucher. Untersucht man ihr Atemwege, dann finden sich auf jeden Fall spuren davon. Das erschwert Studien über die gesundheitlichen Auswirkungen. Großbritannien ist in Sachen Rauchverbot sehr fortschrittlich. Nachdem 2013 bereits ein komplettes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und schreckt Raucher durch hohe Preise ab. Seit dem Frühjahr 2017 werden in England auch sogenannte Plain Packs, also neutrale Zigarettenschachteln verwendet und Zigaretten dürfen nicht mehr sichtbar im Verkaufsraum gelagert werden.
Britische Empfehlung
Bereits 2015 hat sich das britische Gesundheitsministerium mit den Auswirkungen der E-Zigarette beschäftigt und ist zu dem Ergebnis gelangt, dass der Vaporizer eine weniger gesundheitsschädliche Alternative zur Zigarette ist. Im Frühjahr 2018 gab es dazu noch ein deutlicheres Update. Es wird Rauchern ganz klar empfohlen auf die E-Zigarette umzusteigen. Tatsächlich deutet alles darauf hin, dass der Vaporizer wesentlich gesünder ist, als die herkömmlichen Zigaretten.
Studie aus Italien
Das bestätigt auch eine Studie aus Italien, die auch im renomierten Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht wurde. Probanden, die noch nie Zigaretten geraucht haben, aber regelmäßig Vaporizer verwenden, wurden über 3,5 Jahre hinweg untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig. In keinem der untersuchten Bereiche, Blutdruck, Pulsfrequenz, Körpergewicht, Lungenfunktion, Atemwege und die Atemluft wurden signifikante Veränderungen festgestellt. Auch ein computertomografische Untersuchungen der Lunge haben keinerlei Veränderungen gezeigt. Dies belegt, dass es keine gesundheitlichen Veränderungen durch den Konsum der E-Zigarette gegeben hat.
Vorsicht
Trotzdem kann man niemanden empfehlen mit dem Dampfen zu beginnen. Dass es heute noch keine Langzeitstudien, oder auch nur Erfahrungen über einen jahrelangen Konsum gibt, ist nicht von der Hand zu weisen. Auch kann der Vaporizer durchaus den Einstieg in Rauchen von Zigaretten bedeuten. Die Handhabung ist dieselbe, wie Kritiker anmerken. Der Umstieg von der Zigarette auf den Vaporizer ist allerdings dringend zu empfehlen. Studien zeigen deutlich, dass die gesundheitlichen Risiken zumindest deutlich geringer sind, als bei der Zigarette. Das Nikotin kann mit den verschieden hohen Konzentrationen in den Liquids schrittweise reduziert werden. Wie fast jeder Genuss sollte das Dampfen allerdings nur in Maßen durchgeführt, oder ganz gelassen werden. Aber was wäre das Leben ohne Genußmittel?