Cannabis legalisieren, oder nicht?

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Es gibt kaum eine Diskussion, die so emotional geführt wird. Die Argumente beider Seiten sind dabei voll und ganz nachzuvollziehen. So wird seit Jahrzehnten daran gearbeitet, den Konsum von Zigaretten zu reduzieren. Tabak soll für Jugendliche unattraktiv gemacht werden. Raucher erleben heute zahlreiche Schikanen und werden, um ihrer Sucht nachzugehen, immer weiter in winzige Bereiche zurückgedrängt. Warum also sollte man Cannabis legalisieren? Auf der anderen Seite gibt es keinerlei Ambitionen der Politik, etwas gegen Alkohol zu unternehmen. Die Volksdroge Nummer 1 wird an fast jeder Ecke in Deutschland offen verkauft. Alterskontrollen an den Supermarktkassen sind kein wirklicher Grund dafür, dass Jugendliche nicht mehr an Spirituosen kommen. Auch beim Zucker vermissen viele Experten einschneidende Maßnahmen. In den Light-Produkten wird immer weniger Fett verarbeitet. Gleichzeitig steigt der Anteil an Zucker. Ein Zusatz,d er auch in Lebensmitteln enthalten ist, die nicht süß schmecken. Er konserviert und ist ein wichtiger Geschmacksträger. Außerdem ist er billig. Mediziner kritisieren, dass der Zucker ähnlich süchtig macht, wie harte Drogen. Wir sind also umgeben von Substanzen, die ein hohes Suchtpotential haben und trotzdem frei verkauft werden. Sollte man also Cannabis legalisieren, oder nicht? Ob man mit einer Legalisierung den Konsum vorantreibt, oder hemmt, ist schwer zu beantworten. Auch ohne Legalisierung haben Konsumenten kein Problem, sich Cannabis zu besorgen.

THC und CBD

Hanf ist heute stark reglementiert. Die Ursache dafür ist der Wirkstoff THC. Das THC ist in den Blüten illegaler Hanfpflanzen enthalten. Im Nutzhanf, wie er etwa zur Herstellung von Hanfseilen verwendet wird, kommt THC nur in sehr geringen Mengen vor. Neben dem THC kommen in den Pflanzen zahlreiche andere Cannabinoide vor. Eine ganze Reihe von Stoffen, die mehr, oder weniger stark auf uns wirken. Eines dieser Cannabinoide ist CBD. CBD ist für seine beruhigende Wirkung bekannt und wird in Nahrungsergänzungsmitteln und Pflegeprodukten eingesetzt. Es wirkt gegen Schlafstörungen und unterstützt in Stresssituationen. Die beruhigende Wirkung entfaltet CDB auch dann, wenn CDB-haltige Blüten geraucht werden.

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Joints sind illegal, aber weit verbreitet. Eine Legalisierung würde es ermöglichen, die Vertriebswege zu kontrollieren und Standards zu etablieren

Während die Geschäfte mit den THC-haltigen Blüten illegal ablaufen und damit gedealt wird, spricht man bei Lucky CBD Blueten von kaufen. Man kann die Blüten online erwerben und genauso, wie die illegalen Blüten, zusammen mit Tabak, oder anderen Blättern, rauchen. Die Wirkung von CBD trifft genau den Zeitgeist. In unserer Gesellschaft geht es um Leistung und Erfolg. Der hohe Druck, dem wir Tag für Tag ausgesetzt sind, beschränkt sich schon lange nicht mehr auf die Arbeit. Auch im Privatleben stehen wir in Konkurrenz zueinander und buhlen darum, wer die imposantesten Bilder und das größte Glück auf Instagram präsentiert. Erschöpfung bis hin zum Burnout sind oft die Folgen. Die angstlösende und beruhigende Wirkung des CBD kommt da genau recht. Aber wie sieht das mit THC aus?

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Bis zu 50 Gramm Genusscannabis pro Monat und drei Pflanzen für den Eigenbedarf plant Deutschland aktuell. Trotzdem ist es immer noch leichter an eine Flasche Schnaps zu kommen, als an ein paar Gramm Marihuana

Tetrahydrocannabinol

THC, wie es in Hasch, oder Mariuhana gehandelt und konsumiert wird, hat eine Fülle von Wirkungen. Seine schmerzlindernde, entzündungshemmende und entspannende Wirkung mach es auch für die Medizin interessant. Auch das Wachstum von Krebszellen lässt sich mit THC verlangsamen. Wer einen Joint raucht erlebt in den meisten Fällen ein Stimmungshoch. Man wir redseliger und euphorisch. Gleichzeitig besteht aber auch die Gefahr in Panik zu verfallen. Insgesamt wirkt Mariuhana aber sehr positiv und entspannt den Konsumenten. Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass die der THC Konsum trotz einem Verbot sehr weit verbreitet ist. Wer abends, oder nachts durch die Straßen streift, wird an vielen Ecken den typischen süßlichen Geruch wahrnehmen. Viele Konsumenten gehen davon aus, dass Cannabis nicht süchtig macht. Das ist allerdings ein Irrtum. Auch wenn das Suchpotential geringer ist, als bei anderen Drogen, existiert es durchaus. Ein überraschender Fakt rund um THC stammt allerdings aus der Statistik. Weltweit sterben Jahr für Jahr etwa drei Millionen Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums. Ganze sechs Millionen sind es beim Nikotin. Dem gegenüber stehen keine Todesopfer als Folge von THC Konsum.

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Alkohol ist kein Problem in unserer Gesellschaft. Einen Joint zu rauchen hat einen wesentlich schlechteren Ruf, als ein Glas Wein zu trinken

Gesunde Drogen?

Das Rauchen eines Joints scheint also keine negativen körperlichen Folgen zu haben. Während beim Alkohol und beim Rauchen Organe leiden und schließlich irrepabel geschädigt sind, scheint Mariuhana und Hasch uns weit weniger zu schaden. Dass THC trotzdem verboten ist, ist auf der Basis kaum nachzuvollziehen. Die Wirkungen sind durchaus positiv und das Suchtpotential gering. Die Konsumation führt zu keinen körperlichen Schäden und schon heute wird THC von vielen Menschen regelmäßig konsumiert. Auch gibt es zahlreiche Länder, in denen die Legalisierung bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Die Erfahrungen damit sind durchwegs gut. Kein Land hat bisher die Maßnahmen nachgeschärft, oder Regeln wieder verändert. Insgesamt scheint es also keinen vernünftigen Grund zu geben, Cannabis zu verbieten. Natürlich ist es immer besser, frische saubere Luft zu atmen, als Rauch zu inhalieren, hat man aber die Wahl, scheint Cannabis eine kluge Wahl zu sein. Zumindest klüger als Tabak zu rauchen, oder Alkohol zu trinken.

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Das Rauchen wird immer mehr reguliert und schon lange ist es nicht mehr cool, eine zu Rauchen. Trotzdem kann man Zigaretten heute noch immer barrierefrei kaufen

Vorteile einer Legalisierung

In einem solchen Fall stellt sich die Frage, wie es zu einer solchen Schieflage kommen kann. Während Substanzen, die nachweislich direkt und indirekt unzählige Todesopfer fordern, legal erworben werden können, müssen andere illegal und unter vorgehaltener Hand beschafft werden. Durch den Schwarzmarkthandel ist es auch unmöglich, Qualitäts- und Sicherheitsstandards einzuhalten. Blüten aus Eigenproduktion werden in Plastikbeuteln verkauft. Wäre Cannabis legal könnte man problemlos Standards dafür einziehen und überwachen. Schon heute gibt es hier CBD haltige Blüten, die offiziell erworben werden können. Genauso könnte es auch mit THC funktionieren. Statt die Pflanzen daheim selbst zu ziehen, oder die Blüten in dunklen Ecken von Dealern zu kaufen, könnten nach einer Legalisierung ordentliche Vertriebswege etabliert werden.

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Obwohl THC keine gesundheitlichen Folgen hat und auch sonst überwiegend positive Wirkungen aufweist, wird mit harten Strafen dagegen vorgegangen

Schutz, oder Überregulierung

Allerdings ist die Motivation der Politik nicht leicht zu verstehen. Es macht Sinn, Jugendliche vor gefährlichen Substanzen zu schützen. Der Zugang zu Stoffen, die das Potential haben, Schäden zu verursachen, muss reguliert werden. Daher kann Tabak nur in zugelassenen Verkaufsstellen erworben werden und Medikamente werden in Apotheken verkauft. Schon beim Alkohol sieht das aber anders aus. Der kann fast überall gekauft werden und der Jugendschutz ist leicht zu umgehen. Wird man mit einem Kasten Bier, einer Flasche Schnaps und zwei Stangen Zigaretten im Kofferraum kontrolliert, hat das keinerlei Konsequenzen. Hat man mehr als 7,5 Gramm THC bei sich, dann verstößt man gegen das Gesetz. Es scheint tatsächlich keinen wirklichen Grund für ein Verbot von THC zu geben. Die Bevölkerung zu schützen, scheint kein Grund zu sein. Offensichtlich liegt hier tatsächlich eine willkürliche Regulierung vor. Während Alkohol und Tabak sozial akzeptiert sind und von starken Lobbys vertreten werden, steht ein Verbot, oder ein erschwerter Zugang hier nicht zur Diskussion. Bei einer vergleichsweise harmlosen Substanz, wie THC wird stattdessen überreguliert und gestraft. Wer heute noch die positive Wirkung der Cannabinoide nutzen möchte, muss auf CBD zurückgreifen. Zwar werden demnächst 25 Gramm und 3 Pflanzen für den Eigengebrauch in Deutschland erlaubt werden, bis zur vollständigen Legalisierung ist es aber noch ein weiter Weg.