Denkt man an die Geschichte der Menschheit gibt es zahlreiche Bilder, die man vor Augen hat. Von den ersten Menschen, die sich tapfer wilden Tieren entgegenstellten um zu überleben, über edle Ritter und Fürsten bis zu den abenteuerlustigen Auswanderern, den Soldaten und Trümmerfrauen der Weltkriege. Als Mensch sehen wir uns als Teil dieser Geschichte und leisten nach Möglichkeit auch unseren Beitrag. Zwischen all diesen Menschen, die im Laufe der Zeit die Erde bevölkert haben gibt es aber einige, zu denen wir eine ganz besondere Beziehung haben. Menschen, die unsere Vorfahren waren, sind für uns besonders interessant. Wir interessieren uns für ihre Geschichte und wollen möglichst viel über ihr Leben erfahren. Um den eigenen Stammbaum zu zeichnen, betreiben daher viele Menschen Ahnenforschung. Aber wie geht das? Wie findet man die eigenen Urururgroßeltern?
Wozu Ahnenforschung
Die Beweggründe für die Ahnenforschung sind unterschiedlich. Meist geht es darum, die eigen Herkunft zu klären. Man fühlt sich mit seinen Vorfahren verbunden und möchte wissen, wie es ihnen im Leben ergangen ist. Viele Menschen hoffen dabei darauf, auf berühmte Vorfahren zu treffen. Adelige, oder Genies als Vorfahren sind oft das geheime Ziel der Ahnenforscher. In den seltensten Fällen trifft man aber auch solche Persönlichkeiten. Stattdessen arbeiten man sich Generation für Generation zurück und sammelt Namen und Daten seiner Ahnen. Wie jede andere Sammelleidenschaft ist auch die Ahnenforschung davon geprägt, eine vollständige Sammlung zusammenzustellen.
Stammbaum und Ahnentafel
Startet man mit der Ahnenforschung, dann steht man bereits vor der ersten Entscheidung. Mühelos findet man die Daten der ersten Generation heraus. Die eigenen Daten und die Daten des Partners sind bekannt. Auch die Geburts- und Sterbedaten der Eltern und Großeltern findet man meist in kurzer Zeit heraus. Finden sich auch noch die Daten aller Urgroßeltern, hat man bereits eine stattliche Liste an Namen gesammelt. Zwei Eltern, vier Großeltern und acht Urgroßeltern ergeben bereits vierzehn Vorfahren. Ab diesem Punkt wird die Recherche schwieriger. Finden sich Daten der Urgroßeltern noch auf den Papieren der Großeltern und kommt man leicht an diese Unterlagen, so wird es schwieriger die Daten der Urgroßeltern zu ermitteln. Man steht jetzt vor der Entscheidung, ob man einen Stammbaum, oder eine Ahnentafel erstellen möchte.
Stammbaum
Ein Stammbaum ist ein kleiner Teil der Ahnentafel. Die Personen im Stammbaum tragen alle denselben Namen. Man verfolgt also die Linie des Vaters. Also den eigenen Vater, seinen Vater, dessen Vater usw.. Damit reduziert sich die Anzahl der Personen und damit auch der Aufwand in der Recherche. Der Nachteil davon ist aber, dass man immer genau eine Information braucht um weiterzukommen. Das ist bei der Ahnentafel anders.
Ahnentafel
Die Ahnentafel beinhaltet alle Vorfahren, während der Stammbaum sich nur auf die Linie des Vaters und damit den eigenen Familiennamen beschränkt. Hier hat man reichlich auswahl. Die Anzahl der Personen auf der Ahnentafel verdoppelt sich in jeder Generation. Nach fünf Generationen hat man also bereits 62 Vorfahren aufgelistet. Nach zehn Generationen sind es bereits 2.046 Personen. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich zehn Generation komplett ausforschen zu können. Zwar kann es gelingen einzelne Zweige zwischen 15 und 20 Generationen weit zu verfolgen, aber das ist die Ausnahme.
Ahnenforschung – Wie geht das?
Wie aber stellt man es an, seinen Ahnen auszuforschen. Einerseits kann man sich an einen Experten, wie diese Detektei München wenden. Detektivbüros verfügen häufig über viel Erfahrung in diesem Bereich. Sie werden häufig mit dem Auffinden von Erben, oder Verwandten beauftragt Auch spezialisierte Ahnenforscher können beauftragt werden. Die Recherche ist allerdings zeit- und damit kostenintensiv. Um zumindest einen Teil der Kosten zu sparen, kann man die ersten Generationen auch selbst ermitteln. Der Vorgang ist überraschend einfach und in vielen Fällen, zumindest für ein paar Generationen auch leicht online zu erledigen.
Kirchenbücher
Die wichtigste Quelle der Ahnenforschung sind die Kirchenbücher. Im Konzil von Trient wurde von der katholischen Kirche 1563 das Dekret Tametsi erlassen. Mit diesem Dekret wurden Pfarrer dazu verpflichtet Tauf- und Traumatrikeln zu führen. Im Jahr 1614 wurde diese Pflicht auch noch um das Führen von Sterbeeinträgen erweitert. Zwar dauerte es teilweise sehr lange, bis das Dekret in allen Pfarren umgesetzt wurden, aber seitdem wurden alle Taufen, Trauungen und die Sterbedaten in den Kirchenbüchern geführt. Diese Bücher werden bis heute geführt. Hat man Glück, dann kann man über diese Kirchenbücher seinen Ahnen bis ins frühe 17. Jahrhundert, also etwa 400 Jahre zurückverfolgen. Allerdings vielen viele Kirchenbücher dem dreissigjährigen Krieg zum Opfer und auch danach gab es da und dort Katastrophen und Unglücke, bei denen die Aufzeichnungen vernichtet wurden. Trotzdem sind diese Aufzeichnungen die beste Methode, seine Ahnen auszuforschen.
Taufschein
Ausgangspunkt der Ahnenforschung ist beispielsweise der eigene Taufschein. Dort sind nicht nur das eigene Geburtsdatum und das Datum der Taufe vermerkt. Es finden sich auch Angaben zu den Eltern. Das Datum und der Ort der kirchlichen Trauung, sowie Ort und Datum der Taufe. Damit hat man die Namen und Daten der eigenen Eltern. Um die nächste Generation zu ermitteln hebt man das Kirchenbuch aus, in dem die Taufe der Eltern eingetragen ist. Dazu tritt man mit der Pfarre in Kontakt. In vielen Fällen sind die Kirchenbücher aber bereits digitalisiert und können online eingesehen werden. So findet man die vier Großeltern und deren Daten. Der nächste Schritt ist die Einsichtnahme in die acht Kirchenbücher, in denen die Taufen der Urgroßeltern vermerkt sind.
Probleme
So einfach das für die ersten Schritte wirkt, so schnell kann die Ahnenforschung auch wieder zu Ende sein. Aktuelle Einträge stammen meist aus dem eigenen Land, sind also in Deutsch verfasst. Außerdem sind die Handschriften gut lesbar. Schwieriger wird es, wenn man ausländische Kirchenbücher einsieht. Findet man den Eintrag seines Urgroßvaters in einem Kirchenbuch auch Ungarn und ist dieser Eintrag verblichen, unleserlich und ungarisch, dann kann die Ahnenforschung für den Laien an dieser Stelle enden. Verfolgt man alle Ahnenlinien, dann stehen die Chancen gut, eine Weile lang immer wieder Verwandte zu finden. In allen Linien gelangt man aber schließlich in eine Sackgasse. Ein unleserlicher Eintrag, oder ein Verweis auf ein Kirchenbuch, das es nicht mehr gibt. Will man weiterforschen, dann kann man an dieser Stelle Profis die Arbeit übertragen.
Andere Quellen
Stößt man sehr früh auf eine Sackgasse, also kommt man bereits nach wenigen Generationen mit den Kirchenbüchern nicht mehr weiter, dann können andere Quellen genützt werden, um die fehlenden Informationen zu ergänzen. Standesämter wurden Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt und führen seitdem Aufzeichnungen. Neben Kirchenbüchern und den Standesämtern sind lokale Vereine die besten Quellen für Informationen. Findet man einen Verein, der in dem Gebiet forscht, aus dem ein Vorfahr stammt, dann kann man dort vielleicht Unterstützung bekommen. Auch im Internet gibt es zahlreiche Foren und Gruppen, die gerne weiterhelfen. Sind auch diese Quellen ausgeschöpft bleiben noch Quellen, wie Einwohnerlisten, Schullisten, Grunddaten, oder andere Listen. Sind Vorfahren nach Amerika ausgewandert finden sich dort Einwanderungslisten und Listen zu den Volkszählungen.
Zeitaufwand
Die Ahnenforschung läuft in der ersten Zeit meist sehr gut. Schnell findet man die gesuchten Einträge und arbeitet sich von Generation zu Generation. Fehlt ein Eintrag aber, dann wird die Suche sehr zeitaufwändig. Schlimmstenfalls müssen Kirchenbücher, oder andere alte Dokumente Blatt für Blatt gelesen werden. Man sucht den Namen des Vorfahren und hofft darauf Hinweise zu finden, die wieder einen Schritt weiterbringen. Diese Suche ist oft mit einem enormen Zeitaufwand verbunden. Es ist daher bei der Vergabe des Auftrags zur Ahnenforschung wichtig, einen klaren Kostenrahmen zu vereinbaren. Ansonsten können die Kosten schnell wachsen.
Glücksfall Hochadel
Findet man in seiner Ahnentafel adelige Vorfahren, dann ist das meist ein Glücksfall. Das Leben und die Stammbäume der Adelsgeschlechter sind häufig gut dokumentiert. So kann man schnell Informationen über einige Generationen dieser Linie bekommen und die Ahnentafel stark erweitern. Hat man seine Ahnentafel komplettiert und die eigenen Vorfahren über Generationen zurückverfolgt, heißt das nicht, dass man das Hobby aufgeben muss. Man kann man sich auch weiterhin der Ahnenforschung widmen und die verschiedenen Linien im eigenen Stammbaum ergänzen. So findet man nicht selten entfernte Verwandte, die heute noch leben. Mit etwas Glück findet man so auch Gleichgesinnte, die auch einen Beitrag zur Ahnentafel leisten können.