Die Vorteile des Sitz-Steh-Arbeitsplatz

Die Vorteile des Sitz-Steh-Arbeitsplatz auf konsumguerilla.net

Schwere körperliche Arbeit ist heute eher die Seltenheit. Natürlich gibt es zahlreiche Menschen, die in der Montage, am Fließband, oder im Verkauf arbeiten, aber die Schwerstarbeit, die früher von Menschen verrichtet werden musste, erledigen heute Maschinen. Fast 40 Prozent der arbeitenden Bevölkerung verdient ihr Geld mit Büroarbeit. Im direkten Vergleich wirkt die Arbeit vor dem PC wesentlich weniger belastend, als beispielsweise die Arbeit als Fliesenleger. Allerdings gibt es auch bei Bürotätigkeiten sterke körperliche Belastungen, die man meist aber unterschätzt. In erster Linie leidet der Rücken unter der sitzenden Tätigkeit. Um ihn zu entlasten und damit der häufigsten Ursache für Krankenstände vorzubeugen geht man heute dazu über, im Stehen zu arbeiten. Ein reiner Stehtisch reicht aber bei weitem nicht an die Vorteile des Sitz-Steh Arbeitsplatz heran. Diese Form der Arbeitsplatzgestaltung sorgt für eine Entlastung des Rückens und steigert zusätzlich die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ergonomische Arbeitsplätze

Die Regeln, nach denen ein Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet wird, sind verhältnismäßig einfach. Es geht um Sitzhöhe im Vergleich zur Tischhöhe und damit um die Auflage der Unterarme am Tisch. Die Position der Tastatur und die Höhe des Monitors sind genauso relevant, wie die Lage zur Lichtquelle. Auch der Bürostuhl spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht den Arbeitsplatz möglichst so zu gestalten, dass keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen entstehen. Ziel ist es, die Belastungen für den Körper bei der Arbeit möglichst gering zu halten. Das erreicht man im Sitzen dadurch, dass man eine gerade Sitzposition einhält. Wird die Wirbelsäule gestreckt, entlastet das die Bandscheiben.

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In manchen Berufen ist es notwendig den ganzen Tag zu stehen

Bandscheiben

Die Bandscheiben sind weiche Scheiben mit einem gallertartigem Kern, der von einem Faserring umschlossen ist. Sie liegen zwischen den einzelnen Wirbeln und machen insgesamt etwa ein Viertel der Länge der Wirbelsäule aus. Zwischen dem Schädel und dem ersten Halswirbel, sowie zwischen den ersten beiden Halswirbeln gibt es keine Bandscheiben. Darunter finden sich 33 Bandscheiben zwischen den Wirbeln bis zum Kreuzbein. In der Halswirbelsäule sind die Bandscheiben etwa 3 Millimeter hoch. Zwischen den Brustwirbeln sind sie mit 5 Millimeter etwas dicker. In der Lendenwirbelsäule weisen sie eine Dicke von 7 Millimetern auf. Die Aufgabe der Bandscheiben ist es, die Bewegungen der Wirbelsäule abzufedern. Durch die Doppel-S-Form der Wirbelsäule und die Winkel zwischen den Wirbeln sind die Bandscheiben keilförmig, also vorne und hinten unterschiedlich dick.

Rücken entlasten

Die Bandscheiben werden im Laufe des Tages immer dünner und verlieren Flüssigkeit. Im Liegen werden sie entlastet und nehmen die verlorene Flüssigkeit wieder auf. Damit wird auch ihre Versorgung mit Nährstoffen sichergestellt. Während beim Liegen nur etwa 25 Kilogramm Druck auf die Bandscheiben ausgeübt wird, erhöht sich die Belastung im Stehen auf etwa 100 Kilogramm bei einer 75 Kilogramm schweren Person. Steht man gerade, dann belastet die Krümmung der Wirbelsäule die Bandscheiben unterschiedlich. Die meisten Menschen nehmen es als Entlastung wahr, wenn sie sich setzen. Allerdings steigt im Sitzen die Belastung der Bandscheiben deutlich an. Sitzt man gerade, was durch eine entsprechende Unterstützung der Lendenwirbelsäule in einem ergonomischen Bürostuhl unterstützt wird, dann lasten etwa 140 Kilogramm auf den Bandscheiben in der Lendenwirbelsäule.

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Beugt man sich bei der Arbeit nach vorne, dann belastet das die Bandscheiben doppelt so stark, als im Stehen

Schlechte Haltung

Diese Belastung steigert sich auf 180 bis 200 Kilogramm, wenn man sich nach vorne beugt. Der Grund dafür ist die zusätzliche Krümmung der Wirbelsäule. Mit dem Senken des Oberkörpers wirkt einerseits das Gewicht des Körpers auf Wirbelsäule. Durch die Hebelwirkung des Oberkörpers vervielfacht sich das Gewicht. Andererseits wölbt sich die Lendenwirbelsäule nach hinten und die Belastung an der Vorderseite steigt zusätzlich. Aber auch beim geraden Sitzen kann es zu steigenden Belastungen der Wirbelsäule kommen. Die Ursache dafür ist die Ermüdung der Muskulatur. Sie stützt die Wirbelsäule zusätzlich ab uns stabilisiert sie. Mit der Zeit ermüden die Muskeln aber beim längeren Sitzen und die Stützwirkung lässt nach. Die Folge ist eine verstärkte Belastung der Wirbelsäule und der Bandscheiben.

Stehen, oder Sitzen

Betrachtet man diese Fakten, dann scheint auf der Hand zu liegen, dass es gesünder ist, im Büro zu stehen. Aber auch das reine Stehen hat seine Nachteile. Auch hier ermüdet die Muskulatur mit der Zeit und die Beine schwellen an. Der Grund dafür ist, dass die Venenpumpe, also die Unterstützung des Blutstroms aus den Beinen durch die Wadenmuskulatur nicht arbeitet, solange man steht. Das Ergebnis ist ein Flüssigkeitsstau in den Beinen. Lässt sich der Tisch nicht in der Höhe verstellen, dann ist der Einsatz eines entsprechenden Stuhls eine Variante, um die Position zu wechseln und die Beine zu entlasten. Ein Stehstuhl vom Bürostuhlshop ermöglicht es, sich zu setzen und gleichzeitig ergonomisch auf dem hohen Tisch zu arbeiten. Dabei wird der Körper am Gesäß unterstützt und die Muskulatur entlastet.

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Auch wenn es lässig aussieht und weit verbreitet ist, ist das Arbeiten am Notebook alles andere, als gesund

Zuviel des Guten

Allerdings ist ein reiner Stehtisch im Prinzip genauso schlecht, wie ein Tisch, an dem man nur sitzen kann. Grundsätzlich ist das stundenlange Verweilen in einer Position immer ein Nachteil. Die Bandscheiben werden einseitig belastet und die Muskulatur ermüdet, oder verkrampft. Die Folge können Kopfschmerzen, aber natürlich auch Rückenschmerzen sein. Speziell die Lendenwirbelsäule leidet unter der hohen Belastung. Tatsächlich ist keine der beiden Arbeitspositionen ideal. Sowohl das Sitzen, als auch das Stehen führen früher, oder später zu einer Überlastung und gesundheitlichen Folgen. Aber wie sieht dann die ideale Lösung für einen Arbeitsplatz aus? Experten empfehlen einen Sitz-Steh-Arbeitsplatz als Lösung.

Vorteile des Sitz-Steh-Arbeitsplatz

Das Sitzen entlastet die Beine und die Teile der Muskulatur, die den Rumpf stabilisieren, wenn man steht. Beim Stehen wird die Wirbelsäule stark entlastet, dafür leidet die Beinmuskulatur. Beugt man sich zur Seite, dann steigt der Druck auf die Bandscheiben wieder. Die Lösung für die einseitige Belastung am Arbeitsplatz ist also eine Kombination aus Sitzen und Stehen. An einem Sitz-Steh-Arbeitsplatz kann man die Position nach Belieben wechseln. Im Regelfall wird ein solcher Sitz-Steh-Arbeitsplatz mit einem höhenverstellbaren Tisch ausgestattet. Wechselt man in die stehende Position, dann wird der Bürostuhl zur Seite geschoben und man steht eine Weile frei. Später rollt man den Stuhl wieder in Position, senkt den Tisch ab und wechselt in die sitzende Position.

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Die Sitzposition immer wieder einmal zu verändern und damit einer einseitigen Belastung entgegenzuwirken kann Rückenschmerzen vorbeugen

Der ideale Sitz-Steh-Arbeitsplatz

Der höhenverstellbare Tisch hat aber den Nachteil, dass man im Stehen auf sinnvolle Ergänzungen verzichten muss. Es ist gesünder auf einer weichen Unterlage zu stehen. Damit muss die Muskulatur ständig arbeiten und den Stand fixieren. Idealerweise platziert man also eine spezielle Matte an der Stelle, an der man vor dem Schreibtisch steht. Außerdem ist ein Stehstuhl eine sinnvolle Ergänzung zum Sitz-Steh-Arbeitsplatz. So kann man eine dritte Arbeitsposition einnehmen. Allerdings steht der Stehstuhl im Weg und die Matte verhindert, dass man den Bürostuhl wieder zurück an seinen Platz bewegt. Die Matte jedesmal, wenn man die Position wechselt, zur Seite zu räumen ist nicht zumutbar. Der ideale Sitz-Steh-Arbeitsplatz besteht also aus zwei Tischen. Je nach Arbeitstätigkeit wechselt man zwischen dem Sitzen und dem Stehen. So ergibt sich ein laufender Positionswechsel und man bleibt durchgehend in Bewegung. Einseitige Belastung bleibt aus. Außerdem können dann beide Arbeitsplätze ideal gestaltet werden und eine Matte und ein Stehstuhl angeboten werden.

In Bewegung bleiben

Die perfekte Art, im Büro zu arbeiten ist es, seine Position laufend zu verändern. Statt den ganzen Tag mehr, oder weniger in derselben Position zu bleiben sollte man regelmäßig aufstehen und den Arbeitsplatz verlassen. Ein kleiner Spaziergang durch das Büro, etwa um ein Glas Wasser zu holen, ist ideal, um die Muskulatur wieder in Schwung zu bringen. Ein kabelloses Headset kann das Telefonieren im Stehen ermöglichen und sorgt auch so ganz selbstverständlich für ein gesundheitsförderndes Verhalten. Hat man die Möglichkeit, sein Büro entsprechend zu gestalten, bietet sich ein normal hoher und ein Stehtisch nebeneinander an. Der Stehtisch wird mit einem Stehtstuhl und einer Matte ausgestattet und sorgt so für eine entspannte Arbeitshaltung. Mit wenig Aufwand lässt sich ein weiterer Monitor mit dem PC verbinden und die kabellose Tastatur und Maus können einfach von einem Tisch auf den anderen bewegt werden.

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Der Besuch in der Kaffeküche, etwa um eine kleine Besprechung im Stehen abzuhalten, oder einfach nur um ein paar Schritte zu laufen, ist eine sinnvolle Maßnahme

Kreativ sein

Die Voraussetzungen sind nicht in allen Büros ideal und oft geht die effiziente Nutzung des Raums über die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch wird es nicht in allen Büros gerne gesehen, wenn man seine Arbeitsposition regelmäßig wechselt. Trotzdem sollte die eigene Gesundheit wichtig genug sein, um mit bestehenden Konventionen zu brechen. Es ist nicht notwendig durch das Büro zu turnen, oder kilometerweit zu marschieren. Es ist ausreichend immer wieder für ein paar Minuten aufzustehen und durchzuatmen. Ein Telefonat im Stehen, oder einfach nur ein wenig Nachdenken, stört die Kolleginnen und Kollegen sicherlich nicht. Allerdings entlastet es die Wirbelsäule spürbar und beugt Rückenschmerzen und Verspannungen vor. Findet man kreative Lösungen, um die eigene Arbeitsposition immer wieder zu verändern, dann wird die Idee sicherlich rasch Nachahmer finden. So kann man vielleicht auch anderen dabei helfen, etwas für die eigene Gesundheit zu tun.