Männerhandtasche – praktisch, oder peinlich?

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Die Handtasche ist die Domäne der Frauen. Passend zu den Schuhen und zusammen mit ihnen abgestimmt auf das restliche Outfit ist sie ein Modeaccessoire. Allerdings hat das Täschchen auch seinen praktischen Nutzen. Die meist figurbetonte Kleidung der Damen lässt wenig Raum für Taschen und ihren Inhalt. Große Portemonnaies und Telefone bringt die Frau mit Stil nicht so leicht unter, wie die Männer. Hier findet sich im Business-Outfit durchaus Platz in Innentaschen des Sakkos, oder ganz klassisch in den Hosentaschen. Allerdings gibt es beim Smartphone heute einen klaren Trend. 6 Zoll, oder mehr misst ein aktuelles Display und ermöglicht all das, weshalb wir uns ein Leben ohne Mobiltelefon nicht mehr vorstellen können. Ein stattliches Telefon ermöglicht einerseits ein bequemes Arbeiten, bringt manche Hosentasche aber an ihre Grenzen. Während es in der Jeans durchaus modisch wirkt, wenn gut die Hälfte des Smartphones aus der Gesäßtasche ragt, kann die Übergröße das perfekte Outfit empfindlich stören und für hässliche Beulen sorgen. Allein diese Tatsache ist Grund genug über eine Männerhandtasche nachzudenken. Dabei hat dieses modische Kleinod einen zweifelhaften Ruf.

Früher war Alles besser

Tatsächlich gab es eine Zeit, in der jeder Mann seine Männerhandtasche bei sich trug. Mitte der 1970er Jahre entwickelte sie sich aus immer größer werdenden Brieftaschen und war auch ganz ähnlich aufgebaut. Mehrere getrennte Innefächer mit Reißverschlüssen und Laschen verschlossen nahmen alles auf, was Mann mit sich herumtrug. Wohnungs- und Autoschlüssel, Taschenmesser, Portemonnaie, Briefe, Ausweise, Fahrzeugpapiere und noch vieles mehr. Damit wurden die Taschen im klassischen Outfit geschont. Hose und Sakko saßen perfekt und nirgendwo wurde die Kleidung unschön nach außen ausgebeult. Auch wenn man sich einmal zu einer kurzen Hose, kombiniert mit Sandalen über den beigefarbenen Frotteesocken und dem passenden Poloshirt hinreißen lies, war das Notwendigste in der Herrenhandtasche sicher verstaut und im Bedarfsfall griffbereit. Die praktische Handgelenksschlaufe sicherte die Männerhandtasche gegen herunterfallen und vor dem unbefugten Zugriff durch Diebe.

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Von den Frauen kann man viel lernen. Die Handtasche ist für sie eine Selbstverständlichkeit

Mode

Bald nach ihrem Durchbruch endete der Siegeszug der Männerhandtasche auch schon wieder. Bereits in den 1980er Jahren kam sie nach und nach aus der Mode und wurde nur noch von der älteren Generation verwendet, die sich auch anderen modischen Entwicklungen verschloss. Die klassische Männerhandtasche, wie sie vor 50 Jahren das Stadtbild mitprägte ist schon lange verschwunden. Die Idee, dass Männer ihre Habseligkeiten in kleinen Ledertaschen am Handgelenk mit sich herumtragen wurde verworfen und das männliche Rollenbild musste lange ohne die Möglichkeit eine Tasche mitzuführen auskommen. Mit einer Ausnahme: Der Aktentasche.

Aktentasche

Der Aktenkoffer aus Leder, oder Kunststoff erlebte in den 1970ern ebenfalls eine Blütezeit. Davor war die einfache Aktentasche unter den Armen der Büroangestellten auf den Weg zur Arbeit völlig normal. Darin fanden sich Unterlagen, aber auch das obligatorische Pausenbrot und eine Thermoskanne mit Kaffee, oder Tee, die die treusorgende Hausfrau dem Liebsten als Stärkung eingepackt hatte. Die Geschichte der Aktentasche ist allerdings viel älter, als man annehmen könnte. Schon die römischen Soldaten trugen die Loculus genannten Taschen, in denen sie ihre persönlichen Gegenstände mit sich führten. Bis in die 1950er Jahre tauchte sie dann in unterschiedlichen Formen immer wieder auf, bis sie schließlich zum Symbol der Geschäftsleute wurde. Bis heute ist die klassische Herren Aktentasche aus Leder, oder Textilien dazu gedacht, persönliche und geschäftliche Dinge zu transportieren.

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Auch die alten Römer setzten schon auf Aktentaschen, in denen sie ihr Hab und Gut mit sich führten

Stil

Dabei gibt es Aktentaschen in ganz unterschiedlichen Designs. Sie zeichnen sich durch einen einfachen Griff an der Längsseite und die klassische Größe und Form aus. Papier passt heute genauso in moderne Aktentaschen, wie Notebooks und Tablets. Die verschiedenen Materialien und Farben ermöglichen eine Kombination mit ganz unterschiedlichen Kleidungsstilen. Vom klassischen glatten Leder in Schwarz, oder Dunkelbraun, über Rauleder bis zu farbigen Textilien steht zur Auswahl. Passend zu den persönlichen Vorlieben, dem Stil und der gewünschten Wirkung kann man die passende Aktentasche wählen. Anders als die Männerhandtasche steht die Aktentasche unverändert für den stilsicheren und modischen Mann. Aber auch die Aktentasche hat Nachteile.

Kurze Wege

Der klassische Weg der Aktentasche ist relativ kurz. Der junge dynamische Geschäftsführer, oder der ältere Generaldirektor parken Morgens ihr Fahrzeug auf dem reservierten Firmenparkplatz, greifen die Aktentasche und gehen mit ihr ein paar Schritte ins Büro. Dort wird sie entweder zur Seite gestellt, oder auf den Tisch gelegt und geleert. Mobiltelefon, Notebook und Unterlagen kommen auf den Schreibtisch. So funktioniert die klassische Aktentasche am besten. Schwieriger wird es, wenn man keinen Tisch zur Verfügung hat. Will man etwas in der Aktentasche suchen, dann hat man dafür nur eine Hand zur Verfügung. Mit der zweiten Hand wird die Aktentasche am Griff festgehalten. Je nach Bauart kann es auch sein, dass zwei Griffe die Tasche oben zusätzlich zusammendrücken. Das erschwert zusätzlich den Zugriff auf den Inhalt. Hat man keine ebene Fläche zur Verfügung und möchte schnell das Portemonnaie, oder das Smartphone aus der Aktentasche fischen, kann das zu einem Problem werden.

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Für den Weg über den Parkplatz zum Büro ist die Aktentasche ideal

Dritte Hand

Aber auch dafür gibt es eine Lösung. So wie schon die Männerhandtasche mit einer Handgelenksschlaufe ausgestattet war, so gibt es auch Taschen für Herren, die mit einem langen Riemen ausgestattet sind. Diese Umhängetaschen kann man bequem über die Schulter tragen und hat dabei beide Hände frei. Sucht man in der Umhängetasche ist das wesentlich unproblematischer, als in der klassischen Aktentasche. Die Herren Umhängetasche bietet dabei eine ebenso umfangreiche Auswahl an Materialen, Farben und Formen. Auch eine Kombination aus Schulterriemen und Tragegriff wird angeboten. So kann man, je nach Situation und Wegstrecke die bequemste Variante wählen und auch auf das jeweilige Outfit Rücksicht nehmen. Der Riemen bietet auf jeden Fall einen größeren Tragekomfort und ist für weitere Wege und Dienstreisen besser geeignet.

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Die Aktentasche lässt sich am besten auf einem Tisch öffnen und durchsuchen. Im Stehen ist es problematisch

Moderne Männerhandtasche

Die Bilder, die man beim Begriff Männerhandtasche, oder Herrenhandtasche im Kopf hat, sind heute lange überholt. Die kleinen Ledertäschchen an den Handgelenken der Männer gibt es schon lange nicht mehr. Auch wenn sie ungemein praktisch waren, fielen sie gnadenlos dem Zeitgeist und der Weiterentwicklung der Mode zum Opfer. Für Männer bedeutet das aber noch lange nicht, dass man mit überfüllten Hosentaschen, vollen Händen, oder einer Plastiktüte durch Leben gehen muss. Moderne Varianten der Männerhandtasche sind stilvoll und elegant. Eine modische Herren Umhängetasche, oder die Herren Aktentasche, passend zum Business-Outfit sind heute nicht nur tragbar, sondern weit verbreitet. Das Bild der Männer hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Mode ist für den Mann von Heute genauso ein Thema, wie Kosmetik.

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Die Herren Umhängetasche aus Leder ist zeitlos und passt zu vielen unterschiedlichen Outfits. Nicht zuletzt ist sie praktisch

Praktische Tasche

Die Umhängetasche ist heute mit allen Outfits kombinierbar. Der lässige Jeanslook passt genauso dazu, wie der dreiteilige Business-Anzug. Die Dinge, die man mit sich führt, in einer Umhängetasche zu verstauen ist schlichtweg praktisch. Viel praktischer als die Männerhandtasche der 1970er Jahre es je gewesen ist. Allerdings kann man, angesichts der ständigen Weiterentwicklung der Mode und dem häufigen Wiederentdecken alter Muster nicht ausschließen, dass die Männerhandtasche auf Dauer aus unserem Leben verschwunden ist. Aktuell deutet aber nichts darauf hin, dass die Taschen der modebewußten Männer wieder von den Schultern an die Handgelenke rutschen und das ist gut so.